Begriff
Der Begriff Taekwondo setzt sich aus drei Silben zusammen..
Im asiatisch-philosophischen Verständnis sowie auch in der Naturheilkunde Asiens bezeichnet man:- die Hände („Kwon“) als Himmel („Yang“) = „Chon“
- die Füße („Tae“) als Erde („Yin“) = „Ji“
- den Weg („Do“) als Mittler, Mensch = „In“
Die Silbe Tae besagt: mit dem Fuß springen, schlagen, zerstoßen und umschreibt damit alle Fußtechniken Kwon heißt: das Schlagen und Zerspalten mit der Hand und steht für alle Arm- und Handtechniken Do: ist der schwierigste Begriff und sicher nur unzureichend mit „geistiger Weg“ übersetzt. Dieser Weg führt zur Harmonie und Einheit von Körper, Geist und Seele, zur Erkenntnis des wahren Wesens der Welt. Höflichkeit, Rechtschaffenheit, Beharrlichkeit, Selbstbeherrschung und ein unbeugsamer Wille sind Grundsätze des Do. Denn tatsächlich bedeutet Do mehr als nur eine Kampfmethode. Es ist ein Weg, dem Leben zu begegnen. Taekwon-Do ist nicht nur eine der wirksamsten Formen der Selbstverteidigung, sondern stellt auch einen Verhaltenskodex dar. Wer dem Weg des Do folgt, wird der Arbeit, Ausbildung und allen anderen Aufgaben mit denselben fünf Grundsätzen begegnen.
Die Kombination dieser drei Bestandteile führt zu Traditional Taekwon-Do, eine wirkungsvolle Kunst, das Leben zu meistern.Bestandteile
Die Hauptbestandteile des Taekwon-Do
Taekwon-Do ist eine abwechslungsreiche und sehr vielseitige Kampfsportart – bestehend aus mehreren unterschiedlichen Disziplinen, die aber alle gleichberechtigt nebeneinander stehen und ineinander greifen:
Die Hyong (Bewegungsform) ist eine längere, fließende Kombination von genau festgelegten Bewegungen. Es gibt 24 vorgeschriebene Bewegungsformen. Diese Formen sind vergleichbar mit einer Choreographie beim Tanzen. Sie dient dazu Grundtechniken und Bewegungsabläufe zu verinnerlichen, sowie die Körperhaltung und die Konzentration zu verbessern.
Der Freikampf (Chayu-Taeryon) wird ab dem Grüngurt, also erst im fortgeschrittenen Stadium der Taekwondo-Ausbildung stärker eingebracht. Im Freikampf werden die Erfahrungen, Kenntnisse und Techniken, die im Unterricht bis dahin erlangt wurden, angewendet. Hierbei werden vor allem die Reaktionsfähigkeit und die Körperbeherrschung trainiert.
Der Bruchtest (Kyek-Pa). Das Zerschlagen von Brettern und Steinen ist für den Laien die wohl spektakulärste Disziplin. Hierbei spielen Willensstärke und Konzentration eine wesentliche Rolle.
Die Selbstverteidigung (Hosinsul). Die Selbstverteidigung bildet die Summe aller Elemente des Taekwon-Do und ist damit zugleich Ergebnis und Bestandteil der täglichen Übungen.
Geschichte
Zwar ist die Bezeichnung Taekwon-Do für diese koreanische Kampfkunst erst seit 1955 gebräuchlich, die historischen Wurzeln aber liegen weit zurück in der Vergangenheit Koreas.
Im 7. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen Korea in drei Königreiche aufgeteilt: das größte, Koguryo, im Norden, Baek Je im Südwesten und Silla im Südosten. Dies führte dazu, daß die beiden südlichen Länder Baek Je und Silla in ständiger Wachsamkeit gegen die militärische und wirtschaftliche Bedrohung aus dem Norden lebten. Vor allem für Silla wirkte sich dies positiv aus, als die eigene Kraft und Stärke in jeder Beziehung erhalten und verbessert werden mußte.
Man erkannte hier, daß eine geistige Überlegenheit die Grundlage für das Widerstandsvermögen gegen den Norden war, und so entwickelte man vielerlei Systeme, die die geistige Substanz des Volkes nährten und verbesserten. Zu diesem Zweck wurde unter anderem im 6. Jahrhundert n. Chr. von dem König Chin-Hung das Hwarang-Do gegründet, eine Organisation, in der die talentierte Jugend der damaligen Zeit aufgenommen und im Ideengut des Zen unterrichtet wurde, unter anderem in der Kampfkunst Kung Joong Musool.
Dieses Ideengut wendete man auf verschiedene Künste, Wissenschaften und die Selbstverteidigung an. Hier liegt eine der Wurzeln des späteren Taekwon-Do.Die Anwendung des Zen auch auf den Bereich der waffenlosen Kampfkünste führte zu einer Harmonisierung von Geist und Körper, in der Art, daß es den Menschen in Silla möglich war, der Übermacht des nördlichen Nachbarn zu begegnen. Unter ihrer Führung wurden später die drei Königreiche vereinigt. In der folgenden Silla-Dynastie wurde Soo Bak Gi und Tae Kyon zur nationalen Kriegskunst erklärt, in der jährlich Wettkämpfe ausgetragen wurden, um den besten Kämpfer zu ermitteln. Der Wettkampfsieger erhielt einen bedeutenden Posten in der Regierung. Auch während der Koryo-Dynastie (918 – 1392 n. Chr.) erfreuten sich die kriegerischen Künste großer Beliebtheit. Da aber der äußere Anlaß der Auseinandersetzung mit den Nachbarstaaten im Laufe der Zeit verschwand, erlahmte die schöpferische Kraft des Volkes, und die Entwicklung des Do stagnierte. Als im 14. Jahrhundert die Lee-Dynastie folgte, wurde das Tae Kyon nur noch von kleinen Gruppen am Leben erhalten. Somit wurde das Tae Kyon fast 800 Jahre lang weitergepflegt und perfektioniert. In der folgenden Yi-Dynastie (1393 – 1910 n. Chr.) wurde jedoch alles, was mit dem Militär zu tun hatte, abgewertet. Im Jahr 1910 erfolgte die Besetzung Koreas durch japanische Truppen, und Tae Kyon wurde in seiner öffentlichen Ausübung verboten. Damit war aber der äußere Anlaß, der das Tae Kyon zu seiner einstigen Blüte geführt hatte, wieder gegeben: die Bedrohung von außen. Gerade das führte dazu, daß das Tae Kyon von neuem ausgeübt und gepflegt wurde und auch diese schlimme Zeit ohne Schaden überstand. Nach der Niederlage und dem Abzug der Japaner 1945 war das Interesse vorhanden, das Tae Kyon der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und es erfolgte schnell eine allgemeine Verbreitung. In dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi, Hong Hi mit der Aufgabe, das Tae Kyon neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen. Im Rahmen dieser Neuordnung änderte er auch unter Mithilfe eines Komitees, dem bedeutende Persönlichkeiten Koreas angehörten, den Namen des Tae Kyon in Taekwon-Do, was soviel wie „der Weg des Fußes und der Hand“ heißt. Zwischen 1950-1953 entwickelten die Meister Südkoreas unter Leitung von General Choi Hong Hi ein neuen Kampfsport nach dem japanischem Modell. Taekwondo vereinte die bestehenden Stilrichtungen Chang Hon Yu, Chang Moo Kwan, Chung Do Kwan, Jung Do Kwan (als Splitterrgruppe der Chung Do Kwan), Chi Do Kwan, Oh Do Kwan, Yul Kwan Sool, Kang Duk Kwan, Yun Moo Kwan und andere. 1955 führte dann General Choi Hong Hi im Auftrag der südkoreanischen Regierung Taekwondo als Nationalsport ein. Die Disziplin wurde schnell zum koreanischen Volkssport und als Pflichtfach auch an allen Militärakademien und Polizeischulen des Landes gelehrt. Ein Graduierungssystem (Dan Gup Jedo) wird gegründet und Regeln für den Wettkampf erstellt und 1961 wird General Choi Hong Hi der erste Präsident der Korean Taekwondo Association (KTA). 1965 brach eine Abordnung höchster Danträger von Korea auf, um das Taekwondo in der ganzen Welt zu verbreiten. Seit dieser Zeit wird diese koreanische Kampfkunst auch in Europa unterrichtet.
Hyongs
Der Formenlauf im Taekwondo – Die Hyongs
Warum gibt es 24 Hyongs?
Sein ganzes Leben lang lernt der Mensch und sammelt Erfahrungen. Jedoch ist die Lebensspanne jedes einzelnen Menschen, im Vergleich zur Ewigkeit, nur so kurz wie ein Tag.
Die Zahl 24 soll vierundzwanzig Stunden symbolisieren, einen Tag – also ein ganzes Menschenleben.
Der Name einer jeden Hyong, die Anzahl ihrer Bewegungen, sowie das Schrittdiagramm stehen symbolisch für koreanische Heldenfiguren oder Ereignisse aus der koreanischen Geschichte.
Da die Formen aufeinander aufbauen, sollte ihre Reihenfolge nicht geändert werden.
Prüfungs-Hyongs
9. Kup Weißgelb-Gurt Chon-Ji Hyong 8. Kup Gelb-Gurt Dan-Gun Hyong 7. Kup Gelbgrün-Gurt To-San Hyong 6. Kup Grün-Gurt Won-Hyo Hyong 5. Kup Grünblau-Gurt Yul-Kok Hyong 4. Kup Blau-Gurt Chung-Gun Hyong 3. Kup Blaurot-Gurt Toi-Gye Hyong 2. Kup Rot-Gurt Hwa-Rang Hyong 1. Kup Rotschwarz-Gurt Choong-Mu-Hyong
Kwang-Gye Hyong1. DAN Po-Eun Hyong
Gye-Baek Hyong2. DAN Yu-Shin Hyong
Choong-Jang-Hyong
Ul-Ji Hyong3. DAN Sam-Il-Hyong
Ko Dang Hyong bzw. Juche Hyong
Choi-Yong-Hyong4. DAN Se-Jong Hyong
Eui-Am Hyong
Yon-Gae Hyong5. DAN Moon-Moo Hyong
So-San Hyong6. DAN Tong-Il Hyong Die Formen und ihr geschichtlicher Hintergrund
1. Chon-Ji Hyong
Chon-Ji stellt insofern eine Ausnahme dar und heißt wörtlich übersetzt „Der Himmel – Die Erde“. Symbolisch steht das für die Erschaffung der Welt oder den Anfang der menschlichen Geschichte. Deshalb ist das der erste Formenlauf, der im Traditional Taekwondo gelehrt wird. In der asiatischen Naturheilkunde gelten die Hände als Yang (= Himmel = „Chon“) und die Füße als Yin (= Erde = „Ji“). Durch gleichmäßiges Bewegen von Händen und Füßen können wir Himmel und Erde (symbolisch für Geist und Körper) ins Gleichgewicht bringen.
Das Ablaufmuster in dieser Hyong ist zweigeteilt; ein Teil repräsentiert den Himmel, der andere Teil die Erde.Chon-Ji Hyong setzt sich aus 19 Bewegungen zusammen.
2. Dan-Gun Hyong
Diese Hyong ist nach dem Heiligen Dan-Gun benannt. Den Mythen nach war er der Sohn des Himmelskönig und einer Menschenfrau (Dan = Helligkeit, Licht von Sonne und Mond zusammen, Erleuchtung; Gun = König und hoher Priester). Der Legende nach gründete er im Jahre 2333 vor unserer Zeitrechnung das Reich Cho’Son (Cho = Morgenstille, Morgenfrische; Son = hell, auch Leben in Harmonie mit Geist des Universums, Meditation, Weg zur inneren Klarheit = „Zen“) = Helles Land der Morgenstille; Land des Ostens, wo die Sonne aufgeht; Land der Morgenröte – heutiges Korea.
Er soll auf dem Berg Asa Dal San im Alter von 1908 Jahren die göttliche Erleuchtung erlangt haben und in den Himmel eingegangen sein.
Dan-Gun Hyong besteht aus 21 Bewegungen.
3. To-San Hyong
To-San war das Pseudonym des großen Patrioten „An Ch’ang-Ho“ (1876 – 1938), der sein ganzes Leben der Unabhängigkeitsbewegung und Förderung von Bildung in Korea gewidmet hat.
To-San Hyong setzt sich aus 24 Bewegungen zusammen.
4. Won-Hyo Hyong
Won-Hyo (Bedeutung: Öffner des Buddhismus oder Öffner der Morgenstille) war der buddhistische Name des bekannten Mönches (617 – 686). Zur Zeit der Silla-Dynastie hat er die verschiedenen Glaubensrichtungen des Buddhismus (eingeführt durch Bodhidharma, auch Dharma genannt, im Jahre 372 n. Chr.) in Korea wieder vereinheitlicht und ihn somit auch dem einfachen Volke nähergebracht.
Diese Form hat 28 Bewegungen.5. Yul-Kok Hyong
Yul-Kok war das Pseudonym des Philosophen und Gelehrten Yi-I (1536 – 1584), auch mit dem Beinamen „Konfuzius von Korea“ bezeichnet.
Das Schrittdiagramm deutet in der chinesischen Schrift symbolisch seinen Namen an.
Yul-Kok Hyong hat 38 Bewegungen, die auf die geographische Lage seines Geburtsortes hinweisen.
6. Chung-Gun Hyong
Diese Form ist nach dem Patrioten An Chung-Gun benannt. Er tötete durch ein Attentat den ersten japanischen Generalgouverneur (Hiro-Bumi Ito), der die führende Rolle beim Zusammenschluß von Japan und Korea (nach den japanisch-koreanischen Krieg) spielte.
Die 32 Bewegungen dieser Hyong stehen für sein Alter bei seiner Hinrichtung im Jahr 1910 im Gefängnis Lui-Shung.
7. Toi-Gye Hyong
Toi-Gye war das Pseudonym des Gelehrten und Schriftstellers Yi-Hwang (16. Jh.), eine anerkannte Autorität auf dem Gebiet des Neu-Konfuzianismus. Desweiteren fasste er auch die alten, überlieferten Naturheilkünste in dem bekannten Buch Hwal In Shim Bang („Die innere Heilung des Menschen“ – gemeint ist Heilung durch die Kraft des Herzens) zusammen.
Die 37 Bewegungen des Formablaufes beziehen sich auf seinen Geburtsort auf dem 37. Breitengrad, das Ablaufbild stellt den Begriff „Gelehrter“ dar.
8. Hwa-Rang Hyong
Hwa-Rang ist die Bezeichnung einer Jugendorganisation aus Silla (übersetzt: Jugendblüten oder Blumenjugend), die im Jahre 576 n. Chr. von König Chin Hung ins Leben gerufen wurde. Die Lehre der Hwa-Rang (Hwa-Rang Do) nannte man auch „Weg des schönen Lebens“ (Pung-Yu Do). Sie wurde ein Wegweiser für die Zukunft von Staat und Gesellschaft. Diese Hwa-Rang Organisation entwickelte sich zur Antriebskraft, die letztlich unter der Führung von General Kim Yu Shin und mit Hilfe von China zur Vereinigung der drei Königreiche (Koguryo, Silla und Paekche) Koreas führte.
Diese Form setzt sich aus 29 Bewegungen zusammen.
9. Chung-Mu Hyong
Ch’ung-Mu war der Rufname des Großadmirals Yi Sun-Sin. Er lebte zur Zeit der Yi-Dynastie und stand im Ruf, 1592 das erste gepanzerte Kriegsschiff (Ku Book Sun) erfunden zu haben. Dieses gilt als der Vorläufer des ersten Unterseebootes.
Der Grund, warum diese Form mit der linken Hand endet, liegt darin, seinen bedauernswerten Tod zu symbolisieren.Ch’ung Mu Hyong setzt sich aus 30 Bewegungen zusammen.
10. Kwang-Gye Hyong
Der Name dieser Form beruht auf dem 17. König in der Kokuryo-Dynastie „Kwang-Kieto“, der die koreanischen Kolonien bis in die Mandschurei ausweitete. Die Bewegungsschritte besagen, dass er alle verlorenen koreanischen Kolonien zurückerwerben konnte.
Die 39 Bewegungen weisen auf das Jahr seiner Krönung hin.
11. Po-Eun Hyong
Po-Eun ist das Pseudonym des bekannten Physikers und Dichters Chong Mong-Chu (1400 n. Chr.). Sein Gedicht: „Ich würde keinem anderen Herren dienen, selbst wenn ich hundertmal dafür gekreuzigt würde.“ ist jedem Koreaner bekannt.
Das Schrittdiagramm steht für seine unbeirrte Treue gegenüber dem König und seinem Land.
12. Gye-Baek Hyong
Wurde nach Ge-Baek (660 n. Chr.), einem bedeutendem General der Paekchae-Dynastie benannt. Das Schrittdiagrmm steht für seine strenge militärische Disziplin.
Dieser Formenlauf besteht aus 44 Bewegungen.
13. Yu-Shin Hyong
Diese Hyong wurde nach dem zur Zeit der Silla-Dynastie lebenden General Kim Yu-Shin benannt. Er einigte im Jahr 668 n. Chr. mit Hilfe Chinas und der Hwa-Rang Bewegung das damalige dreigeteilte Korea.
Viele weitere Hwa-Rang-Krieger, so wie Kisa Dal oder Kwang Chang werden aus gleichem Grund neben General Kim Yu-Shin noch heute gerühmt.
Sein Grab befindet sich im heutigen Kyongju National-Park.
Die 68 Bewegungen beziehen sich auf das Jahr 668.Denkmal.. General Kim Yu-Shin 14. Chung-Jang Hyong
Chung-Jang War das Pseudonym des Generals Kim Duk-Ryang.
Er lebte im 15. Jahrhundert, während der Yi-Dynastie. Die linkshändige Angriffsbewegung am Ende dieses Hyong symbolisiert seinen Tod im Alter von 27 Jahren im Gefängnis.
Sein Kriegsgedicht: „Es brennt auf den Frühlingsbergen, ungeblühte Blumen sind angezündet…“ ist heute noch berühmt.
Diese Hyong besteht aus 52 Bewegungen.
15. Ul-Ji Hyong
Diese Übungsform ist nach dem General Ul-Ji Mun-Duk benannt.
Ihm gelang es im Jahr 612 n. Chr., Korea gegen eine Invasion aus China zu verteidigen. Diese von Yang-Je geführte Invasion bestand aus beinahe einer Million chinesischer Soldaten.Das Schrittdiagramm symbolisiert seinen Zunamen.
Ul-Ji Hyong setzt sich aus 42 Bewegungen zusammen.16. Sam-Il Hyong
Dieser Formenlauf ist benannt nach Sam Il Undong – Befreiungsbewegung „Erster März“. An diesem Tag im Jahre 1919 gingen überall in Korea die Menschen auf die Straßen und demonstrierten für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit. Dieser gewaltfreie Aufstand wurde durch die Besatzungsmacht Japan brutal niedergeschlagen. Etwa 7000 Menschen fanden dabei den Tod.
Die 33 Bewegungen dieser Hyong stehen für die 33 Patrioten, die die koreanische Unabhängigkeitsbewegung organisierten.
17. Ko-Dang Hyong
Ko-Dang war das Pseudonym des Patrioten Cho Man-Sik. Er setzte sich für die Unabhängigkeitsbewegung seines Volkes ein.
Er wurde am 1. Februar 1883 geboren.
Die 39 Bewegungen dieses Hyongs stehen für seinen Geburtsort Gangseo-gun, der auf dem 39. Breitengrad lag, sowie für die Anzahl seiner Aufenthalte im Gefängnis.18. Choi-Yong Hyong
Der Patriot General Choi Yong lebte im 14. Jh. während der Koryo-Dynastie. Er war Erster Premierminister und Oberbefehlshaber der damaligen Streitkräfte. Wegen seiner Loyalität und seiner Bescheidenheit war sein Ansehen hoch.
General Yi Song-Gae (später 1. König in der Yi-Dynastie, Machtübernahme 1392) ließ ihn, um König werden zu können, hinrichten.
Dieser Formenlauf besteht aus 45 Bewegungen.
19. Se-Jong Hyong
Diese Hyong wurde nach dem wohl größten koreanischen König, Se-Jong (1418 – 1450) benannt. Er erfand im Jahre 1443 n. Chr. das koreanische Alphabet (das Han-Gul, erstmals 28 Buchstaben, später auf 24 Buchstaben reduziert). Desweiteren veranlasste er die Herstellung einer Sonnen- und einer Wasseruhr, eines Regenmessers, eines Planetariums, eines Himmelsglobus sowie astronomischer Karten.
Die 24 Bewegungen dieses Hyong stehen für die 24 Buchstaben des koreanischen Alphabetes.
Das Schrittdiagramm bedeutet in der chinesischen Schrift „König“.
20. Eui-Am Hyong
Eui-Am ist das Pseudonym des Son Byong Hi, der am 1. März 1919 die koreanische Unabhängigkeitsbewegung leitete.
Diese Form besteht aus 45 Bewegungen.
21. Yon-Gae Hyong
Yon-Gae Hyong wurde dem General Yon-Gae Somun gewidmet.
Die 49 Bewegungen stehen für das Jahr 649 n. Chr.. In diesem Jahr war es ihm gelungen, ca. 300.000 chinesische Soldaten zu töten und somit die Dang-Dynastie aus Korea zu vertreiben.
22. Moon-Moo Hyong
Diese Hyong wurde dem 13. König der Silla-Dynastie gewidmet. Damit seine Seele bis in alle Ewigkeit sein Land gegen die Japaner verteidigt, wurde sein Leichnam gemäß seinem Testament in der Nähe von Dae Wang Am ins Meer versenkt.
Die 61 Bewegungen weisen auf das Jahr seiner Thronbesteigung 661 n. Chr. hin.
23. So-San Hyong
So-San war das Pseudonym des Mönches Choi Hyung Ung (1520 – 1604).
Die 72 Bewegungen stehen für sein Alter zu der Zeit, als – er unterstützt durch seinen Schüler Samung Dang – eine aus Mönchen bestehende Streitmacht zusammenstellte, um die Japaner zu schlagen, die Korea 1592 angriffen.
24. Tong-Il Hyong
Tong-Il steht für die Entschlossenheit, das seit 1945 zweigeteilte Korea wieder zu vereinigen. Das Schrittdiagramm steht für „gleichartige Rasse“.
Die Hyongs noch mal als Übersicht
01. Chon-Ji Hyong 13. Yu-Shin Hyong 2. Dan-Gun Hyong 14. Chung-Jang Hyong 3. To-San Hyong 15. Ul-Ji Hyong 4. Won-Hyo Hyong 16. Sam-Il Hyong 5. Yul-Kok Hyong 17. Ko-Dang Hyong 6. Chung-Gun Hyong 18. Choi-Yong Hyong 7. Toi-Gye Hyong 19. Se-Jong Hyong 8. Hwa-Rang Hyong 20. Eui-Am Hyong 9. ChŽung-Mu Hyong 21. Yon-Gae Hyong 10. Kwang-Gye Hyong 22. Moon-Moo Hyong 11. Po-Eun Hyong 23. So-San Hyong 12. Ge-Baek Hyong 24. Tong-Il Hyong Gradierungssystem
Innerhalb des Traditional Taekwon-Do gibt es ein Rangsystem für Schüler und Meister. Die Schülerstufen werden Kup genannt, die Grade der Meister heißen Dan. Dieses System dient der Einteilung der Schüler beim Training, sowie in die verschiedenen Klassen bei Meisterschaften. Gleichzeitig übt jede Farbe eine entsprechende spirituelle Ausstrahlung auf den Schüler aus und verpflichtet ihn dadurch auch seiner Graduierung gerecht zu werden.
Um nun Stufe für Stufe weiterzukommen und den dafür entsprechenden farbigen Gürtel tragen zu dürfen, muß der Schüler das für die einzelnen Stufen erforderliche Können vorweisen. Um dieses festzustellen legt er in gewissen Zeitabständen eine Prüfung ab. Bei Bestehen der Prüfung bestätigt eine Urkunde den Eintritt in die nächste Stufe.
Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Prüfungen betragen im günstigsten Falle etwa vier Monate. Voraussetzung hierfür ist ein regelmäßiges, wöchentliches Training von mindestens sechs Stunden.
Die Trainingszeit zwischen der höchsten Schülerstufe (1. Kup) und dem niedrigsten Meistergrad (1. Dan, frühestens im Alter von 16 Jahren zu erreichen) liegt zwischen einem halben und einem Jahr. So sind zum Erreichen des 1. Meistergades, bei beständig günstigem Trainingfortschritt, etwa vier Jahre erforderlich.
Um innerhalb der Meisterklassen neue Grade zu erhalten, ist man gezwungen, jeweils mehrere Jahre regelmäßig zu trainieren. Wurde z.B. im Alter von 16 Jahren mit der Ausbildung im Traditional Taekwon-Do begonnen, so erreicht man den 6. Meistergrad (Dan) frühestens mit 32 Jahren. Meister mit höheren Graduierungen (7. Dan und höher) findet man erst bei den über 40-jährigen Ausübenden im Traditional Taekwon-Do.
Jeder Anfänger beginnt mit dem 10. Kup (dies ist die unterste Schülerstufe), der 1. Kup dagegen steht kurz vor dem 1. Dan (Meistergrad). Jeweils zwei Kup-Graduierungen werden durch eine andere Gürtelfarbe bezeichnet.
Die verschiedenfarbigen Gürtel zeigen die Entwicklung des Schülers und stehen symbolisch gesehen für die vier Jahreszeiten.
Wie in der Natur sollen alle Gürtel auch nur als Wachstumsphasen betrachtet werden, die ebenso natürlich sind wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Daher steht weiß für den Anfänger, den Unwissenden und symbolisiert die Farbe des Winters. Im Winter läßt die Natur alle Äußerlichkeiten fallen und sammelt innerlich viel Kraft, um im Frühjahr neues Leben hervorzubringen.
Öffnet und erweitert, löst die Gefühle von Begrenztheit. Weiß aktiviert das Kronen- oder Scheitel-Chakra, dieses hat die Aufgabe Seele, Geist und Körper in Harmonie zu bringen.Das Gelb symbolisiert den im Winter vorbereiteten Erdboden, der einmal Früchte tragen soll. Der Träger dieser Farbe hat also die Grundlagen für das spätere Wachstum (Erfolg) schon geschaffen.
Belebt die Nerven und bringt heitere Gelöstheit. Gelb aktiviert das Solar Plexus- oder Milz-Chakra, dieses ist Ausgangspunkt für zwischenmenschliche Beziehungen.Grün, die Farbe des Frühlings und des Wachstums, zeigt daß bereits erste Knospen (kleine Erfolge) sichtbar sind. Der Träger dieser Farbe hat schon aufsteigendes Leben aus den Grundlagen hervorgebracht.
Vermittelt ein Gefühl von Frieden und Harmonie. Grün aktiviert das Herz-Chakra, dieses ist das Zentrum der Liebe und der Heilkräfte.Blau deutet auf die Farbe und Weite des Himmels hin und deutet an, daß neben der körperlichen auch eine geistige Entwicklung (Horizonterweiterung) stattgefunden hat, die letztendlich auch zu Höherem befähigt.
Schenkt Ruhe und Weite, öffnet den Geist für spirituelle Inspiration. Blau aktiviert sowohl das Hals- als auch das Stirn-Chakra (drittes Auge). Das Hals-Chakra dient als Brücke zwischen Denken und Fühlen. Das dritte Auge steuert die Geisteskräfte und den Willen.Die Signalfarbe Rot bedeutet „Achtung“, hier entsteht etwas Bedeutendes. Etwas Großes ist in Vorbereitung. Es ist die Farbe, der Sonne und des Sommers, der Zeit des Blühens und des Reifens. Wie im Sommer sind die Früchte schon zu sehen, sie müssen aber noch reifen. Der Träger dieser Farbe hält den höchsten Schülergrad.
Belebt und wärmt das Herz, bringt Vitalität und Lebenskraft. Rot aktiviert das Wurzel oder Basis-Chakra, dieses hat die Aufgabe Erdverebundenheit her zu stellen.Das Schwarz des Meisters (Kyosah-Nim) steht für die Farbe des Herbstes, die Zeit der Reife und der Ernte. Sie schließt alle Farben in sich ein und verpflichtet den Träger der Achtung und dem Respekt seiner Schüler gerecht zu werden. Die Meistergrade sind aufsteigend numeriert. Die Träger des 1. bis 4. Dan werden Meister (Kyosah-Nim) genannt. Die Träger des 5. bis 9. Dan werden Großmeister (Sahbum-Nim) genannt und sind als einzige von der Weltorganisation des Taekwon-Do berechtigt, als Lehrer in der ganzen Welt tätig zu sein.
Nach außen hin ist der Dan-Grad im Traditional Taekwon-Do nicht mehr am Gürtel erkennbar. Er sollte aber in den Leistungen und im Ansehen seines Trägers sichtbar werden.
Vokabeln
Angriffs-/Verteidigungsstufen
ha-dan unten, untere Angriffstufe (unter Gürtellinie) chung-dan mitte sang-dan oben Blocks (makki)
chukyo makki Aushebelock chungdan kumgang makki gleichzeitiger Gesichts- und Köperauswärtsblock mit beiden Armen tu palmok makki doppelter Unterarmblock, zweiter Arm unterstützt den ersten hadan makki tiefer Block hechyo makki Abwehr auseinander hugul palmok taebi makki Kampfstellung mit Kampfblock kolchyo makki Einhak-Block Makki Block, Abwehr nullo makki Druckblock ollyo makki Aufwärtsblock bakkat palmok makki Block mit der Außenseite des Unterarms palmok makki Unterarmblock sangdan makki hoher Block sudo taebi makki halbhoher Schutzblock mit beiden Außenhandkanten Fußkicks
ap chagi Fußstoß nach vorwärts, mit dem Fußballen, Vorwärtsfußtritt bituro chagi Fußstoß nach außen mit dem Fußballen Chagi Tritt oder Stoß mit dem Fuß, Kick cha olligi Beinschwung dyt chagi Rückwärtskick moorup chagi gerade Kniestoß nach vorne naeryo chagi Abwärtskick pandae tollyo chagi Fersendrehschlag tollyo chagi Halbkreisfußstoß twymyo chagi Sprungkick yop chagi Seitwärtskick Kampf / Partnerübungen
bae sim Kampfleiter baek song Sieger Weiß chong-song Sieger Blau bikim (musung) unentschieden bu sim Punktrichter (Nebenkampfrichter) chayu taerion freier Kampf, Freikampf Gallyo Trennen, Kampfunterbrechung hong-song Sieger rot hosin sul Selbstverteidigung Hyong Form (Formlauf) ibo taerion 2-Schritt-Sparring Ilbo 1-SchrittSparring ju sim Hauptkampfrichter Kezo weiter kam chom Minuspunkt sambo taerion 3-SchrittSparring Shigan Zeitstop, Zeitabgelaufen Simpan Kampfrichter Song gewonnen taeryon Partnertraining, Übung mit- und am Partner Kleidung
ddy / ty Gürtel zum Binden des Dobok Dobok Kleidung zum trainieren von Traditional Taekwon-Do, Taekwon-Do Uniform ha-i Taekwondo Hose Sang-I Taekwondo-Jacke Kommandos
cha ryut / cha ryo Achtung Dolra Drehung go mahn Stop, heranziehen, beenden gukkiye daiyo zu den Fahnen juhn bee Fertig, Ausgangsstellung kyung ye Verbeugung, Gruß shee jahk Start, Los!, anfangen Körperteile
Angoo Augapfel ap kumchi Fußballen an palmok Unterarminnenseite Bal Fuß chon kwon Faustvorderseite Dari Beine Euhke Schulter Gasum Brust ha bog bu Zentrum des Körpers, siehe auch japanisch hara Hara Körperzentrum hyung gol Brustbein kwan su Fingerspitzen Kwon Faust Mom Körper moorup Knie Mori Kopf Ogum Kniekehle Olgul Gesicht Pal Arm pal kup Ellenbogen Palmok Unterarm ri kwon Faustrücken Sudo Handkante yok sudo Handinnenkante (Daumenseite) yu kwon Faustboden Richtungen
An innen, von innen, Innenseite Ap vorn, vorwärts, Vorderseite Bakkat außen Dy zurück Naeryo abwärts, von oben nach unten Oen links Orun rechts Opo waagerecht Saju nach vier Seiten Tollyo Kreis, rund, drehen, halbkreisförmig Twi zurück Twit hinten, rückwärts Wi nach oben Yok innen, innenseite, umgekehrt Yop Seitwärts, zur Seite Schlag-/Stoßtechniken
ap palkup Frontaler Ellenbogen ap palkup taerigi Ellenbogenstoß nach vorne ap taerigi Frontaler Schlag Chigi Schlag Chirugi gedrehter Fauststoß ollyo-chirugi Schlag nach oben ri kwon taerigi Schlag mit dem Faustrücken saju chirugi Kreuzform, 4-Seiten Schlag Tulki Stoß, Stich ssang pal kup Ellenbogenstoß beiderseits sudo yop taerigi Handkantenschlag seitwärts sugi sul Handtechniken Stellungen
chongul sogi tiefe Vorwärtsstellung hugul sogi Rückwärtsstellung, L-Stellung kima sogi Reiterstellung, Seitwärtsstellung kyocha sogi X-Stellung mikulgi Gleiten moa sogi Achtungstellung (Hände seitwärts am Körper, Füße geschlossen) Sogi Stellung uebal sogi Einbeinstellung Graduierung
Kup Schülergrad (10. bis 1. Kup) kyek pa Bruchtest kyosah nim Lehrer 1. – 4. Dan sahbum nim Großmeister, 5. – 9. Dan Grundlagen
Taekwondo Fuß-Faust-Weg Dojang Übungsraum Übungsraum Hyong Bewegungsform